Estratetraenol (EST) – ein östrogenartiges Steroid, das in weiblichem Urin identifiziert wurdepubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Zusammen mit Androstadienon wurde Estratetraenol in einigen Studien als möglicher geschlechtsspezifischer Signalstoff getestet. Eine frühere Arbeit von Zhou et al. (2014) suggerierte, dass AND und EST die Wahrnehmung des Geschlechts von Stimuli beeinflussen könnten – etwa ob Probanden eine animierte Figur als männlich oder weiblich einschätzten. Diese Befunde waren aufregend, ließen sich jedoch nicht robust replizieren. Hare et al. (2017) führten eine doppelblinde Placebo-kontrollierte Studie mit über 140 Probanden durch, in der an zwei Tagen einmal ein Pheromon (AND oder EST) und einmal ein Kontrollduft dargeboten wurdenpubmed.ncbi.nlm.nih.govpubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Die Teilnehmer mussten gender-neutrale Gesichter einem Geschlecht zuordnen sowie Fotos vom anderen Geschlecht nach Attraktivität und Treue einschätzenpubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Das Ergebnis: Weder Androstadienon noch Estratetraenol zeigten irgendeinen Einfluss – die Probanden beurteilten Gesichter unter Pheromon-Einfluss nicht anders als unter Placebopubmed.ncbi.nlm.nih.govpubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Die Autoren schlussfolgern, dass diese Stoffe höchstwahrscheinlich keine menschlichen Sexualpheromone sind, zumindest was offensichtliche Wahrnehmungs- oder Verhaltensänderungen betrifftpubmed.ncbi.nlm.nih.gov. Diese gut kontrollierte Studie untermauert, was sich in Übersichtsarbeiten abzeichnet: Trotz einzelner positiver Befunde gelten AND und EST mittlerweile als unwahrscheinliche Kandidaten für wirksame menschliche Pheromonepubmed.ncbi.nlm.nih.govsmithsonianmag.com.